Allgemein:
Pflanzen, die das Wasser direkt, d. h. ohne Feuchtmatte, aus darunter oder daneben angeordneten Wassergefäßen entnehmen sollen, erfordern einen oder mehrere Dochte, die bevorzugt mit Hilfe eines Holz-, Kunststoff- oder Metall-Eindrückstabes von unten durch Bodenlöcher im Pflanzgefäß eingedrückt werden. Pflanzen auf gemeinsamer Matten-Stellfläche benötigen nur dann zusätzliche Dochte, wenn zu kleine Bodenlöcher oder Hohlböden ausreichenden Kontakt des Substrats mit der Matte verhindern. In letzterem Falle muß der aus dem Pflanzgefäß unten herausragende Docht durch das Gefäß gegen die Feuchtmatte drücken. Bonsai-Pflanzen werden mit Wurzelballen und Substrat aus der Pflanzschale herausgenommen und, nach Einlegen mehrerer Dochte in die Pflanzschale, wieder in letztere eingesetzt.
Die unten herausragenden Dochtenden entnehmen das Wasser aus Schalen oder Feuchtmatten. Für Knollenpflanzen ist die Dochtbewässerung nahezu ein Muß, denn ein Gießen von oben kann schnell zum Faulen der Knollen führen. Kübelpflanzen erfordern meist mehrere Dochte. Bei höheren Kübeln ist die Wasserabgabe im oberen Substratbereich zu bevorzugen. Eine auf dem Substrat liegende und mit Erde beschwerte Nadellochfolie verringert die Verdunstung und ermöglicht auch bei Kübeln, die in voller Sonne stehen, Wurzelbildung im oberen Substratbereich.
In der Natur als Epiphyten wachsende Orchideen benötigen mehr Luft im Wurzelbereich als in der Erde wachsende Pflanzen. Töpfe für Orchideen sollten im unteren Bereich mit grobkörnigem Substrat geringer Kapillarität (z. B. grobe Rinde) befüllt werden. Ein über die Dochte geschobenes Kunststoffröhrchen (z. B. Trinkhalm) verhindert die Wasserabgabe in der unteren Substratschicht und befeuchtet primär die mittlere und obere Substratschicht größerer Kapillarität. Aufgebundene Orchideen erhalten auf der Rückseite des meist verwendeten Kork- oder Rindestückes ein schmalhohes Wassergefäß (z. B. ein Röhrchen mit ca. 2 cm Durchmesser und 8 cm Höhe) in das die Dochte tauchen. Die oberen Dochtenden sind in dem zum Aufbinden verwendeten Substrat (z. B. Sumpfmoos) zu verteilen.